Samstag, 07. Januar 2006

Sonstige Leserbriefe

Von ruhrrunner, 00:01

Die hier aufgelisteten Kommentare sind zum Teil verkürzt. Weitere findet Ihr hier.

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Veranstaltungen, wie der Silvesterlauf, leben in immer größerem Maße von Personen, die sich in Lauftreffs außerhalb von Vereinen zusammenschließen. Dort treffen sich interessierte Laufanfänger, die unter Anleitung, jedoch ohne jemals einen Cent erhalten zu haben, aber mit viel Ethusiasmus für ihren ersten Marathon geübt haben. Wo ständen heute die großen Marathon- und Volksläufe, wenn ausschließlich Vereinsmitglieder teilnehmen würden?

Warum sollen bei solchen "Volksveranstaltungen" die guten Vereinsläufer nicht für ein geringes Entgeld Sponsoring nutzen? Es wird doch von den Topleuten vorgemacht. Die großen Leichtathletik-Vereine kaufen ihre Asse doch auch städteübergreifend zusammen. Der Fisch stinkt vom Kopf her.
Georg Bruns
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Ich gehöre auch einer dieser "fantastischen" Laufgruppen an. Ich bin nämlich ein "Lustiger Schleicher", und ich bin stolz darauf. Wir haben nie den Eindruck erweckt, dass wir als Verein fungieren. Dies wollen wir eben nicht. Gerade um uns von den Vereinsgepflogenheiten abzuheben.

Der Artikel setzt sich nicht damit auseinander, warum es denn derartige Laufteams und Lauftreffs gibt. Stattdessen werden Behauptungen erhoben, dass wir "Vereinslosen" käuflich sind und auf Kosten der Vereine gewisse Zugehörigkeiten vortäuschen. Dies können wir nicht akzeptieren.

Was wäre passiert, wenn wir "Raketen, Ruhrrunner, Schleicher" etc. nicht gestartet wären. Die Startgelder wären ausgeblieben. Was hätte das Team Essen als Veranstalter davon gehabt? Sicher, eine vereinsinterne Stadtmeisterschaft mit Eliteläufern. Wir sind die Masse, und wir tragen unseren Teil zu einer gelungenen Veranstaltung bei. Denn wir laufen, weil wir Spaß daran haben. Deshalb sind wir die Lustigen Schleicher und gehören eben keinem Verein an. Wir und nicht der Verein stehen im Mittelpunkt.
Kai-Uwe Rabbe
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Fragen an Georg Lukas, den Pressewart des Leichtathletik-Kreises Essen:

Warum schaffen es "Ihre" Vereine nicht, die Leute zu begeistern? Warum werden Marathon-Projekte mit Einstiegsmöglichkeiten für Laufanfänger nicht auch von "Ihren" Vereinen entsprechend mit Begeisterung angeboten, beworben und durchgezogen? Was ist gegen eine freie Laufgruppierung in offenen Wettkämpfen einzuwenden? Warum müssen Vereinsnamen langweilige Kürzel enthalten? Warum starten denn Vereinsmitglieder unter unserem Namen? - Die Antwort auf diese Fragen sind einfach und können von jedem selbst beantwortet werden.

Wer aus den Vereinen ist denn überhaupt bereit, sich so intensiv in seiner Freizeit mit Laufanfängern zu beschäftigen und diese zu betreuen?

Warum laufen denn auch Vereinsangehörige in unseren Lauftreffs mit? Weil es bei uns einfach mehr Spaß macht. Deshalb startet man mit unserem Namen.

Warum haben wir denn schon nach einer so kurzen Gründungsphase unserer Treffs beachtliche Leistungs-steigerungen der Läufer bei Wettkämpfen? Weil Spaß an der Sache beflügelt.

Was passiert denn mit so großen Veranstaltungen wie z.B dem Baldeneysee-Marathon ohne Sponsoren oder ohne "Kirmesläufer".

Zum Sport und zur Begeisterung gehört auch immer ein Unterhaltungsfaktor, den erreichen wir mit unseren auffälligen Namen und Trikots.

Das Marketing der Vereine ist auf Grund der eingefahrenen Strukturen einfach zu schlecht.

Ziehen Sie mal alle "Kirmesläufer" von den einzelnen Veranstaltungen ab und überprüfen mal, ob diese überhaupt noch stattfinden würden.

Die Vereine schaffen in unsere modernen Gesellschaft nicht mehr die ihr zugedachten Aufgaben, deswegen gibt es uns Lauftreffs, und wir sind stolz darauf, auch auf unsere Namen.
Michael Schmitz Lustiger Schleicher
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Ich bin stolz zu den Borbecker Raketen zu gehören. Mitte 2004 haben sich etwa 60 Borbecker zusammengefunden, um sich auf ein gemeinsames großes Ziel - einen ganzen Marathon zu laufen - vorzubereiten und sich den Namen Borbecker Raketen gegeben.

Seitdem sind wir in der Essener Läuferszene bekannt für unsere raketenmäßigen Anfeuerungsrufe und unsere orangeleuchtenden Trikots. Seit dem 3. Karstadt Ruhrmarathon werden wir immer mehr "Borbecker Raketen". Fremd sind uns verstaubte Zwänge. Der Sylvesterlauf war für uns ein gelungener Saisonabschluß. Gerd Schäfer
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Anmerkung der WAZ Redaktion: In unserer Montags-Ausgabe wird Georg Lukas zu seinem Artikel und den Leserbriefen ausführlich Stellung nehmen. Es gab offensichtlich einige Missverständnisse, die zu Irritationen führten.

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